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Von Donnerstag, 09. Mai bis Sonntag, 12. Mai war ich auf dem 18. Internationalen Figurentheaterfestival in Erlangen. Als Scuba und ich in Erlangen ankamen, entdeckten wir als erstes den großen Aufsteller „Figurentheater studieren“ am Infostand.
Den Aufsteller konnte die Hochschule mit nach Stuttgart nehmen, somit wird er beim Festival „Die animierte Stadt“ wieder zum Einsatz kommen.
Performance und Walkact
Donnerstag und Samstag abend haben Scuba und ich jeweils vor einer Hauptvorstellung im Foyer des Experimentiertheaters unsere 8- minütige Performance „ELASTANZUG“ präsentiert. Am Freitag und am Samstag ist Die Dicke als Walkact durch die Innenstadt von Erlangen marschiert.
Meine Festival-Favorites
Nachdem ich Freitag Abend etwas enttäuscht vor meinem Bierchen saß, weil ich keine Vorstellung gesehen hatte, die mich besonders beeindruckt hat. Das soll nicht heißen, dass ich nur schlechtes gesehen habe – überhaupt nicht!
Zum Beispiel habe ich „Conversation avec une jeune homme“ von der Gruppe Gare Centrale aus Belgien gesehen und die Vorstellung hat mir schon gefallen – ich hatte Spaß, ich durfte Bilder entschlüsseln und mir wurde eine Geschichte erzählt, die mich gedanklich anregte. Aber ich wußte schon im Vorfeld, dass die Inszenierung mir gefallen würde, weil ich die Spielerin, Agnés Limbos unglaublich gerne auf der Bühne sehe.
Um so froher war ich, dass ich mir am Samstag noch Stücke angeschaut habe. Das erste, das ich Samstag direkt nach unserer Performance im Experimentiertheater gesehen habe, war „Jake & Pete’s Big Reconciliation Attempt for the Disputes from the Past“ von Jakob Ampe und Pieter Ampe /CAMPO aus Belgien. Eine wundervoll abstrakte Form Konflikte zweier Brüder deutlich zu machen.
Mit verschieden großen Kisten aus OSB-Platten lassen sie Teile ihres Körpers, manchmal auch den ganzen Bruder verschwinden. Sie singen – allein, miteinander, gegeneinander und dann wieder miteinander so laut sie können. Sie laufen – erst langsam, dann schnell, dann so schnell sie können und immer mit dem Ziel den anderen zu überholen und während des Überholens den Bruder irgendwie aus der „Bahn“ zu werfen.
Die zweite Show an diesem Abend hieß „The table“ von der britischen Gruppe Blind summit theatre. Ein Tisch, drei Puppenspieler und eine Tischpuppe.
Die Tischpuppe erklärt über eine Stunde lang dem Publikum wie Puppentheater funktioniert – „I am a puppet, dead material. How can you believe, I’m alive?“.
Die wichtigsten Aspekte im Spiel mit Puppen:
- Fokus
- Atmung
- Fixpunkt
Die Spieler treiben es sogar soweit, dass sie die Puppe auf dem Tisch ablegen und sie trotzdem ohne sie, als Material,weiterspielen. Und das wunderbare ist, dass du als Zuschauer trotzdem das Gefühl hast, die Puppe spricht mit dir, obwohl diese sich offensichtlich nicht bewegt.
Die Spieler treiben das Spiel mit der Puppe bis an die absoluten Grenzen der Spielmöglichkeiten und das mit einer wahnsinnigen Exaktheit.
Ich hatte während der gesamten Performance großen Spaß.